Erzählen wir ein wenig vom Camper Leben am Beispiel unseres bisher „schönsten“ Stellplatz , dem Madisa Camp. Inzwischen haben sich unsere Abläufe perfekt eingespielt und wir haben jeden Abend ein warmes Essen auf unserem Tisch 🙂 …

Bisher ist es wunderbar gelungen unsere Standorte im Hellen zu erreichen. Nicht wie in Mosambik, wo wir fast jedes Camp erst in stockdunkler Nacht erreichten. Das hat den klaren Vorteil, dass wir a) in Ruhe die Jeeps ausrichten können und b) der Aufbau der Dachzelte entspannt von statten geht.

Am späten Nachmittag verlassen wir die Gravel Road und biegen auf einen sandigen Farmweg, rollen durch ein trocknes Flussbett und stehen vor einem rot-goldigen Felsen. Die „Rezeption“ ist aus Natursteinen an den Felsen gebaut und das Eigentümer Paar erwartet uns bereits. Schnell haben wir uns in das obligatorische Gästebuch eingetragen und bekommen letzte Informationen zum Stellplatz … z.B. das Löwen länger nicht gesichtet wurden (nein, das Camp ist nicht eingezäunt) aber wir sollten auf Schlangen und Skorpione achten. Ich vermute, dass mit den Löwen war ein Spässchen … aber sicher kann man nicht sein!

Wir queren wieder den Flusslauf (schönes lockeres Sand fahren) und lenken unsere Jeeps bis ans Ende der Campsite … wir stehen auf dem hintersten, ruhigsten Platz. Wir parken unsere Wagen als kleine „Wagenburg“ und inspizieren die tolle „Nasszelle„. Diese ist auf Stelzen aufgerichtet und ohne Dach … freier Blick in die Savanne und den Sternenhimmel beim Duschen und dem WC Besuch. Aber hey … wir haben frisches Wasser. Das schmeckt etwas salzig, aber der Besitzer meint, es wäre trinkbar – er trinkt es bereits seit Jahren. Das erstaunlichste ist dann aber die Warmwasser Erzeugung … über unserer gemauerten Grillstelle befindet sich ein „donkey“ (Esel). Wenn wir unseren Braai (Grill) machen, wärmen wir damit ein Wasserreservoir, dass sich genau über der Feuerstelle befindet.

Als erstes packen wir die Dachzelte aus den staubigen Planen, lösen alle Gurte, schieben die Leitern nach vorn und klappen die Dachzelte auf. Dann noch ein paar Stangen für das Überzelt montiert und erstmal durchlüften lassen. Wir deponieren unsere Schlafutensilien in den Zelten und bereiten die Feuerstelle vor. Holz aufschichten und anzünden und dann darf das Feuer langsam vor sich hin brennen und wir haben die Zeit für den obligatorischen „sundowner“.

Denn geniessen wir heute nicht aus der Hausbar (unsere Jeeps haben je einen Kühlschrank mit kühlen Tonic :-)) … sondern wir wandern mit unseren Kameras zurück zum Hauptcamp. Wir besuchen die Felsenbar … einen rostigen VW Bus, eingekeilt im Felsen und ordnen unsere Drinks. Mit diesen klettern wir den Felsen hinauf uns suchen uns den idealen Felsvorsprung um der Sonne beim untergehen zuzusehen. Diesmal haben wir wieder einen wunderbaren Platz erklimmt. Die Sonne bringt den Himmel über der Savanne zum glühen und die umliegenden Felsen erklommen im roten Licht.

Die kleine Wanderung zurück zu unserer Campsite hilft wieder etwas nüchterner zu werden und wir können uns ans kochen auf der lodernden Glut machen:

Camp-Menüs:

  • Boorewurst vom Grill geht immer
  • One-Pot Pasta mit Biltong
  • Reispfanne mit Hackfleisch
  • Plow mit Hühnchen
  • Krautsalat mit Boorewurst 🙂
  • Bratkartoffeln mit Boorewurst 🙂
  • Grillgemüse mit Feta
  • … und das Highlight: gebackene Bohnen aus der Dose mit Boorewurst

Dazu gibt es den passenden Wein, Bier und/oder Savanna … mit anderen Worten: wir leben recht gut und trinken den guten Chocolate block aus unseren Blechbechern. Dann schläft es sich auch viel besser. Heute lauschen wir bis gegen 21 Uhr in den Busch hinein … ein tolles Naturkonzert wird uns geboten. Beeindruckend ist der „Savannenzug“ … die Laute von mehreren Vogel Straussen erinnern an einen Signal gebenden Zug. Über die Leitern klettern wir dann in unsere Zelte und blicken und lauschen aus unseren Schlafsäcken in die weite, vom Vollmond beschienene Savanne hinein.

Geweckt wird um 7 Uhr. Den Job übernehme ich. Ich schlüpfe aus dem Zelt und öffne unsere Jeep Küche. Befülle die Bialetti Espressomaschine und koche für Conny und mich den ersten Kaffee. Entweder weckt der Duft von frischen Kaffee oder mein leises Geklapper unsere Reisegruppe. Einer nach dem anderen kriecht aus dem Zelt, streckt sich und ein neuer Reisetag kann beginnen. Wir frühstücken recht fürstlich mit Brot, Käse, Wurst und Marmelade und können gestärkt uns an den Abbau der Zelte machen. Wenn alles verstaut ist, graulen wir noch die Hauskatze und rollen den schmalen Pfadweg wieder zurück zur Gravel Road und weiter geht die wilde Fahrt durch Namibia!

3 Gedanken zu “Madisa Camp

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