… Und nun weiter mit dem 3. Tag in Afrika: Dass manche Städte nie schlafen, kannten wir ja schon, nun wissen wir, dass Kapstadt auch dazu gehört: Stimmen und Lachen der Menschen hier, das Brummen der Autos, Sirenen der Polizeiwagen und als Nebel aufkam, warnten die Nebelhörner vom Hafen die Schiffe. Als ich endlich eingeschlafen war, weckte uns der Muezzin mit seinem Morgengebet. Wir brauchen wohl noch ein bisschen, um uns an diese Stadt zu gewöhnen.
Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns in unserem Leihwagen (ja, es ist wieder ein Toyota ;@)) auf den Weg rund um die Kaphalbinsel. Erster Stop war am Weingut Klein Constantia, wo wir uns durch frische Sauvignon Blanc Tropfen probierten. Schlussendlich nahmen wir einen exzellenten Dessertwein mit nach Hause. Die Tour durch die Weinberge war traumhaft schön: die Trauben hingen teilweise noch an den Sträuchern, der Atlantik war immer in Sichtweise und die Sonne wärmte den Wind. Im Hontergrund krönt der Tafelberg die Kulisse.
Weiter ging’s entlang der Küste in den Künstler- und Hippieort Kalk Bay. Ein „ausgestiegener“ junger Franzose zauberte uns die besten Crêpes auf den Teller und liess uns in sein Reich aus Ramsch, Kitsch und Antiquitäten blicken. Auf seiner Speisekarte lasen wir „exkuse my french“. Der Ort war sehr bunt heruntergekommen, aber sympathisch: Marie-Sophie hätte ihn geliebt wegen seiner Second-Hand-Läden und Bücherantiquariate.
In Simons Town futterten wir Fish’n Chips, was ein Fehler war. Also das Essen war extrem lecker, aber die Zeit fehlte uns dann in Boulder’s Bay. Die Sonne versteckte sich hinter dunklen Wolken und schon bald fing es an, heftig zu regnen (und sollte bis zum Abend nicht mehr aufhören). Trotzdem wollten wir uns die Pinguin Kolonie unbedingt sehen. Die Pinguine sind klein, laut und riechen leicht fischig.
Im strömenden Regen schlängelten wir uns an einer Schweizer Reisegruppe vorbei und konnten noch schnell ein paar Fotos schiessen, bis wir nass bis auf die Haut wieder zurück ins Auto flüchteten. Nicht, bevor wir natürlich unters Auto geschaut haben:
Umdrehen oder weiterfahren stand nicht wirklich zur Diskussion, wir wollten bis zum Kap der Guten Hoffnung kommen! Am Eingang des Nationalparks sah uns eine zierliche junge Frau mitleidig an: Sie werden nicht viel sehen … Wollen Sie wirklich durch dieses Naturreservat fahren? Wir wollten! Am Kap wehte der Wind nicht gerade hoffnungsvoll, jedoch regnete es deutlich weniger. Die Vegetation ist einzigartig, aber besonders beeindruckend war das Gefühl, am Rande eines Kontinents zu stehen.
Auf dem Rückweg gab’s wieder Quailtätsarbeit aus der Schweiz zu bewundern: die Befestigungen der Küstenstrasse bei Chapman’s Peak shen genau so aus wie an der Gotthard-Route. Nur fehlt dort natürlich das Meer.