Heute ist unser Blog mit einem Mehrwert für zukünftige Kapstadt – Besucher: Sehr empfehlenswert, der Anbieter „Wanderlust“ – der Name ist Programm. Wieder war die deutsche Buchhandlung der Ausgangspunkt für eine Tour durch die Innenstadt. Diesmal allerdings zu Fuss mit einem sehr sachkundigen Führer. Wir mussten uns Wolfgang mit einem „nur“ englisch sprechenden Iren teilen, dementsprechend war die Führung in Englisch und überhaupt kein Problem für uns 😉 (deutsch ist ja auch eine exotische Randgruppensprache).
Wolfgang konnte sehr ausführlich und bildhaft über die Geschichte Kapstadts berichten. Die Entstehung als Handelsniederlassung der Niederländer, die Ursprünge der Stadt als Versorgungspunkt mit Frischwasser, über die Sklavenhaltung, deren Herkunftsorte (Indien und Indonesien), zu den Briten und bis zur ersten öffentlichen Rede Nelson Mandelas auf den Stufen des Rathaus vor über 200 000 Menschen. Zudem sahen wir die St. George Cathedral (Wirkungsstätte von Desmond Tutu) mit einer Ausstellung über die Demonstrationen in Kapstadt im Herbst 1989 … irgendwie gingen damals die Ereignisse in Südafrika an uns ohne grösseren Eindruck vorbei, vermutlich weil unsere Erlebnisse zur selben Zeit ähnlich spannend und prägend waren.
Der Höhepunkt der Tour für uns war der Spaziergang durch das Bo Kaap Viertel. Dies ist das Siedlungsgebiet der Kapmalayen, die aber eben nicht aus Malaysia, sondern aus dem östl. Afrika, Indien und Indonesien stammen und die Nachfahren der ehem. Sklaven sind. Das besondere an diesem Viertel ist, dass es muslimisch und sehr bunt ist. Es wurde gerade zum Gebet gerufen und die Männer gingen in weissen Gewändern oder zumindest weissen Kappen in eine der vielen kleinen Moscheen. Die Häuser im Viertel sind quirlig bunt:
Die Tour war auf 2 Stunden ausgelegt, nach 3 Stunden war dann auch bei mir (Jörg) die Aufnahmefähigkeit ausgereizt. Wolfgang hätte sicher nochmals 3 weitere Stunden interessanten Informationen liefern können … aber wir brauchten eine Pause in einem kapmalaysischen Restaurant mit viel gegrilltem Fleisch für mich und Gemüse Curry für Conny.
Ausserdem hatten wir einen ersten frühen Sekt in einem so plüschigen Café (kein Glas oder Tasse gleicht der anderen) und können den köstlichen „Carrot Cake“ zu Hause nachbacken (die hauseigene Rezeptsammlung mitgenommen ;-). Conny hatte ein kurzes Gespräch mit einem sehr zutraulichen Eichhörnchen und die Longstreet ist nett zum shopping. Morgen sind wir dann unterwegs, in Richtung Cedderberge … wird, wenn technisch möglich, fortgesetzt!