Leicht wehmütig

Heute haben wir unsere Runde um das südliche Kap Afrikas beendet und sind wieder zurück in Kapstadt. Einerseits war es schön, wieder den Tafelberg und den Lions Hill zu sehen, anderseits sind beide aber auch das Zeichen dafür, dass sehr intensive, erlebnisreiche Wochen langsam zu Ende gehen. Aber noch ist nicht der Zeitpunkt um ein Resümee zu ziehen – nur dieser leichten Wehmut nachhängen.

Nach dem aufregenden gestrigen Tag wollten wir es heute auch gern eine Nummer kleiner, sowohl hinsichtlich des Transportmittels (Auto statt Speedboat) als auch bei den Tieren (Haifutter/Pinguine statt selbst Haifutter sein). Wir wurden am Morgen von einem wild tosenden Atlantik unmittelbar vor unserem Fenster geweckt. Die Brandung rollte stark gegen die Klippen von de Kelder und unser Heim auf Zeit krächzte bei jeder Windböe. Das Meer war tiefblau und schaumweiss, wenn die Wellen über den Strand schwappten. Dass Lainny und Stan, unsere Gastgeber in der Whalesong Lodge keinen Fernseher brauchen ist klar, jeder Tag ist anders und bietet vor der grossen Fensterfront Besseres, als man je in der Flimmerkiste zu sehen bekommt. Die Lodge ist im übrigen sehr empfehlenswert .. Beide sind sehr freundliche Gastgeber (gebürtig aus Namibia, so dass Stan sehr gut deutsch spricht), geben einem gute Tipps und geniessen ebenfalls gutes Essen – selbst zubereitet oder im guten Restaurant. Die Lodge war angenehm mit der richtigen Dosis Kunst, Schnickschnack und vielen oft genutzten Kochbüchern ausgestattet.

Unsere Fahrtstrecke war angenehm kurz, keine 200 km lang, so dass wir ausreichend Zeit für mehrere kurze Stopps unterwegs hatten. Wir fuhren der Küste entlang auf Kapstadt zu. Einen ersten Stopp machten wir in Stanfort, einem niedlichen kleinen Dorf mit gepflegten alten teilweise kapholländischen Häusern. Pittoresk trifft es. Leider war das Wetter etwas unfreundlich (Regen). Als wir aber nach ein paar Minuten Hermanus an der gegenüberliegenden Seite der Bucht erreicht hatten, blies zwar ein Wind, dieser vertrieb aber dafür die Wolken und wir konnten trocken von einem hübschen zum nächsten dekorativen Lädchen spazieren. Viel Kunst und Kunstgewerbe. In einer Galerie verliebten wir uns sofort in ein farbenprächtiges grossformatiges Bild einer dort wohnenden Künstlerin, sowohl Motiv wie auch Technik begeisterte uns. Vermutlich wird das Bild in ein paar Wochen in unserer Wohnung hängen…

Der Küstenstrasse weiter in Richtung Gordons Bay zu folgen war sehr lohnenswert. Unterwegs boten sich spektakuläre Blicke auf die schroff Richtung Atlantik abfallenden Berge und den Ozean, der immer noch mit voller Wucht gegen diese rollte. Die nachmittägliche Sonne tauchte alles noch in ein wunderbares Licht. Nicht zu vergessen ein kurzer Stopp bei einer Pinguin-Kolonie. Die Vögel sind so schwerfällig und tapsig an Land und so flink und elegant, sobald sie sich im Wasser bewegen. Wir hätten ihnen stundenlang zuschauen können!

Nun sind wir in Kapstadt in einem netten, entspannten Haus direkt am Fuss des Tafelberges. Die Kloof- und Longstreet ist komfortabel nah gelegen und wir freuen uns auf unsere beiden letzten beiden Tage im südlichen Afrika.

 

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