Heute hiess es Abschied nehmen von Kapstadt. Schade, wir haben so viel erlebt und so langsam fühlen wir uns hier pudelwohl… Aber zu Hause warten Marie-Sophie und liebe Freunde… Alles hat mal ein Ende.
So gingen wir auf Abschiedstour: nochmals ins Bo Kap, wo es die bunten Häuser hat. Wir stiegen bis hoch auf den Berg und fanden einen eigenartigen Friedhof. Neugierig, wie wir sind, schauten wir uns den genauer an: einfache Steine, die als Grabsteine dienten und eine Grabstätte, die auf eine berühmte Person hinweisen. Ein junger Afrikaner fragte uns, ob wir wüssten, was dies für ein Ort wäre … Und schon waren wir mittendrin: natürlich wussten wir es nicht, und unser „Iwanowski’s“ Reiseführer liess dies auch aus. So erhielten wir 10 Minuten lang kompetente Ausführungen: es handelte sich um einen muslimischen Friedhof, der in den Anfängen Kapstadts angelegt wurde. In der Grabstätte befindet sich der erste islamische Gelehrte, der vor allem Sklaven zum Islam bekehrte. In den Wirren der Geschichte wurde diese Grabstelle Opfer von Vandalismus und erst Nelson Mandela persönlich setzte sich dafür ein, dass diese historische Stätte gepflegt wird. Das ist natürlich nur die Kurzform, aber wir waren beeindruckt vom Wissen dieses Schwarzafrikaners und fragten ihn nach seinem Beruf. Fremdenführer? Historiker? Bescheiden schaute er auf seine Hände: er ist der Friedhofsgärtner und pflegt diesen Platz. Rührend, mit welchem Stolz und welchem Hintergrundwissen er uns erzählt hatte!
Obwohl das Wetter sehr schön war, wollten wir uns das „District Six Museum“ nicht entgehen lassen. Wir wissen viel zu wenig über die Zeit der Apartheit und auch über die Hintergründe, die zum Plattwalzen von District 6 führten. Zwiespältige Geschichten, und immer wieder kommt uns der Film „District Nine“ in Erinnerung. Wer ihn noch nicht gesehen hat: dringende Empfehlung, ihn anzuschauen!
Weiter ging’s durch die Strassen Kapstadts zu unserem Lieblingscafé. Wir wollten Ron noch „Tschüss“ sagen, denn sein Café „la petit tarte“ hat es uns wirklich angetan. Leider war er nicht da, dafür lernten wir die beiden „Macher“ des Kochbuchs kennen, dass wir vor gut 3 Wochen hier gekauft hatten. Sie sind Freunde von Ron, und sie werden ihm unsere Grüsse ausrichten. Wir versprachen, ihnen ein Foto unserer ersten selbstgebackenen Carrotcake nach ihrem Rezept zu senden… ;@)
So, ein letzter Blick zum Kreuz des Südens, wir werden es vermissen. Morgen geht unser Flieger zurück nach Zürich. Mit vielen Erinnerungen an tolle Begegnungen mit interessanten Menschen aus der ganzen Welt und mit einem Strahlen in den Augen.