Dunes de Dovela

Am Samstag machten wir uns auf den Weg nach Norden. Die Strasse aus Maputo heraus war eine unendliche Kette von Blechhütten, Verkaufsständen am Rand und vielen, vielen Menschen. Und natürlich Autos und Transportwägen. Manchmal entdeckten wir sogar noch alte W50 (LKW, der in DDR produziert wurde). Ebenfalls sind Busse zu sehen, die alt, klapprig und noch mit chinesischer Beschriftung auf Mosambiks Strassen Zweitverwertung werden.

Lt. Unserem Reiseführer und vielen gut gemeinten Tipps stellten wir uns auf mehrere Verkehrskontrollen ein. Aber, so riet man uns, wenn wir uns immer anschnallen (angurten, für unsere Schweizer Leserschaft) und uns an die Tempolimite halten, sollte auch das kein Problem sein. Gleich an der ersten Verkehrskontrollen wurden wir heraus gewunken: Führerschein! Fahrzeugerlaubnis! Wo ist das Original davon? Woher? Wohin? In strengem Ton und mit ebenso strenger Mine wurden wir von einem sonnenbebrillten (natürlich mit Spiegelgläsern!) und mit einer Kalaschnikow ausgestatteten Verkehrsbeamten ausgefragt. Das Prozedere erinnerte uns stark an alte Zeiten! Nachdem wir offensichtlich alle Fragen korrekt beantwortet hatten, durften wir weiterfahren. Und an den nächsten (gefühlten 10) Verkehrskontrollen wurden wir schon gar nicht mehr angehalten. Die Fahrt in die Lodge „Dunes de Dovela“ zog sich sehr lang hin, da wir auf der geteerten Strasse nicht gut vorankamen und uns dann auch noch der Regen überraschte. Wir hatten dann auch noch 20 km Sandweg zu fahren, als es bereits dämmerte. Hier wird es gegen 17.00 bereits dunkel und eigentlich sollten wir in der Nacht nicht allein unterwegs sein. Denn erstens ist es stockfinster, da es keine Strassenlaternen gibt, die „Strassen“ sehr unwegig sind und letztens alle anderen zu Hause sind und keiner mehr unterwegs ist. Das war ein Abenteuer! Der Sandweg war durch den Regen sehr gut aufgeweicht und Jörg fuhr unseren Wagen wie auf Seifenlauge durch die Dünen. Unsere Gastgeber Anne und Thomas machten sich schon Sorgen und freuten sich sehr, dass wir es trotz aller Widrigkeiten geschafft hatten! Sie hatten uns schon zwei SMS geschrieben – auf Jörgs Handy, das ja bei Jutta und Peter in Deutschland auf dem Küchentisch liegt ;@)!
Thomas mixte uns einen ordentlichen Martini Dry und anschließend bekamen wir von der mosambikanischen Küchencrew das beste Essen serviert, das wir bisher in unseren Ferien bekamen! Französisch-tropische Fusionsküche: Crayfisch (große Krabbe) mit Auberginengratin. So lecker und alles sooo frisch!!! Thomas war vor 4 Jahren zusammen mit zwei Freunden aus Frankreich ausgewandert und erfüllten sich in den Dünen hier ihren Traum von einem friedlichen Leben. Zusammen mit den Einheimischen bauten sie eine phantastische Bleibe mit 4 kleinen Hütten und vier Zelten. Alles wie in einem Traum. Auch beim Betreiben der Lodge arbeiten sie eng mit den Menschen hier zusammen, kaufen beispielsweise Obst, Gemüse und Fisch und geben ihnen Anstellungen in ihrer Lodge und gehen sehr fair mit ihnen um. Die Siedlungen um die Lodge herum sind sehr gepflegt und die Menschen sehr freundlich. Leider hatten wir nur eine Nacht gebucht (wir kommen irgendwann wieder, versprochen!) und so konnten wir uns ihre Projekte hier in Mosambik nicht anschauen. Hier für einen kleinen Eindruck ihre Internetseite: Dunes de dovela

Die Übernachtung hier im Zelt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben: Mitten in den Dünen, der Ozean rauschte und keinerlei Anzeichen von Zivilisation ( jedenfalls glaubten wir das in jener Nacht!), sternenklarer Himmel über uns, einfach nur schön.
Am Morgen waren wir mit dem Sonnenaufgang wach und erkundeten die Gegend: so ganz allein waren wir nicht. Viele kleine Siedlungen aus Strohhütten um uns herum, schön geflochten und verziert und sehr ordentlich und gepflegt. Zwei Velvet Äffchen schwangen sich durch die Büsche und Bäume und auch sonst lebten noch einige Tiere im Wäldchen. Nach dem Frühstück gingen wir ans Meer und probierten die ausgeliehene Schnorchelausrüstung aus. Nach vielen Schluck Salzwasser und kurzer Atemnot klappte es bei allen und wir sahen farbenprächtige Fische, Unterwasserpflanzen, die Maike sicher benennen könnte und kleine Krebse. Nach zwei Stunden kam das Meer weiter an Land und wir traten den Rückzug an: mit verbrannten Rücken, obwohl es eher bewölkt war, verstärkte das Salzwasser die Strahlung enorm.
Das Mittagessen muss auch noch erwähnt werden: Krabbenmayonaise mit einer kalten Tomatensuppe und anschließend gebratenes, ganz frisches Fischfilet mit frittierten Maniok-Bällchen. Was für ein Genuss!

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