Einmal im Jahr müssen wir das Meer sehen. Die Weite! Keine Berge, die einem die Sicht verstellen …
Tel Aviv bietet diese Möglichkeit auf ganz uns entsprechende Art und Weise. Das kurze Fazit nach einem Tag in der weissen Stadt am Mittelmeer: Wie Berlin, aber mit Strand! Wir haben uns den südwestlichen Teil der Stadt heute erlaufen. Sind durch den Kamelmarkt, an einer Moschee vorbei schnell zum Meer gelangt und barfüssig der Altstadt von Jaffa entgegen gelaufen. Die Novembersonne ist warm und der Wind von der See erfrischt. Die Wellen tragen Surfer an den Strand und spritzen uns die Gischt ins Gesicht. Hunde flitzen durch den Sand und einige wenige Tel Aviver baden. Die Sonne versinkt kitschig rot glühend an der Silhouette des Uhrturms von Jaffa im Meer.
Tel Aviv ist eine moderne und junge Stadt. Keine Schönheit, in die man sich sofort verliebt. Das braucht etwas Zeit. Der Start am Flughafen war etwas harzig. Hatte der Einreisebeamte bei Connys Pass noch das iranische Visum überblättert, war es bei meinem Pass gleich die erste Seite, die ihn förmlich ansprang und ihn aufmerken liess. Die folgende Befragung war zwar freundlich, aber sehr direkt und forschend. Wie kann man auch auf die Idee kommen freiwillig ein Land wie den Iran zu besuchen. Nach einem Doppelcheck unserer Reisepässe und ein paar kritischen Blicken später hatten wir nach 10 etwas unangenehmen Minuten unsere Visa in der Hand und israelischen Boden unter den Füssen.
Wir dürfen mitten in der Stadt in einem kleineren Hotel schlafen und alle besuchenswerten Orte sind schnell zu erreichen. Cafés mit sehr gutem Kaffee und einem mehr als reichlichen Frühstück um die Ecke. Conny und Marie starteten mit Shashuka in den Tag … mir etwas zu viel Ei mit Tomatensauce. Das Viertel ist im internationalen Stil erbaut und bietet somit Bauhaus Architektur ringsum. Teilweise sind die Häuser saniert, bröckeln etwas vor sich hin oder es wurden Baulücken mit interessanten neuen Gebäuden bebaut.
Nachdem wir uns den Sand des Strandes von den Füssen geklopft hatten, stiegen wir die Treppen zur Altstadt von Jaffa hinauf. Von oben bietet sich ein feiner Ausblick auf die historischen Gebäude des alten ottomanischen Hafenort Jaffa und die moderne Skyline von Tel Aviv. Der Flohmarkt bietet vieles. Altes, Angerostetes und zum Beispiel toll restaurierte Filmscheinwerfer. Leider etwas unpraktisch zum Transportieren, ansonsten hätte das Teil ausgezeichnet in unser Wohnzimmer gepasst 🙂. Der Stadtteil Jaffa bietet Kirchturmspitzen neben Minaretten, enge Gassen und den Geruch von Fisch in der Nase. Wir durften einen der besten Hummus im Abu Hassan essen und uns an Jaffa Orangen erinnern.