#camperlife

Wir haben schon an vielen verschiedenen Orten geschlafen: in tollen Hotels, in fragwürdigen Zimmern, in Wohnungen anderer, uns bisher wildfremden Menschen, auf grossen Schiffen und kleinen Booten, in ruckelnden Zügen in den Weiten Sibiriens, in Zelten, in Jurten, am Kraterrand eines aktiven Vulkans und manchmal, wenn auch nur ganz kurz, in Flugzeugen. Aber bisher schliefen wir noch nie in einem Wohnmobil. Die Zeit ist reif, dies zu ändern.

Relativ spontan haben wir uns entschieden, unsere diesjährigen Ferien zu nutzen, um Wohnmobile auszuprobieren und für uns zu testen, ob dies für uns eine neue, passende Art des Reisen werden kann.

Seit Jahren spazieren wir in unserem Nachbarort Sankt Erhardt an einem grossen Anbieter von Wohnmobilen vorbei, ohne bisher grösser davon Notitz genommen zu haben. Da wir im März und April sehr oft am Spazieren/Wandern „ums Huus ume“ waren und dabei die Diskussion einer Alternative zur eigentlich geplanten Israel / Jordanien Reise ein Thema war … kam das eine zum anderen und einen informativen Telefonanruf später, hatten wir das kleinste verfügbare Wohnmobil für eine Woche gemietet.

Die Übergabe an uns Wohnmobil-Aspiranten war voller neuer Informationen und wir haben vermutlich nicht alles ausreichend aufgenommen oder vergessen, nach wichtigen Dingen zu fragen. Allerdings haben wir für unsere erste Wohnmobil Woche einen tollen Joker in der Hinterhand. Unsere sehr Wohnmobil erfahrenden Freunde, Maike und Sven begleiten uns mit unserer Kletterfreundin Jule (die zypriotische Hochgebirgshündin) die gesamte Woche.

Die besondere Situation dieses Jahr (COVID 19) sorgt für spezielle Ferien. Ins Ausland können wir nicht, die Hotels dürfen noch keine Zimmer vermieten und die Campingplätze in der Schweiz sind geschlossen. Nicht allzu ideale Bedingungen zum Reisen … daher der Camper und somit unser WohnzimmerKücheBadSchlafzimmer auf Rädern.

Das Wohnmobil war recht schnell gepackt und wir starten am frühen Abend in Richtung unseres Hausberges, zum Pilatus. Mit Maike, Sven und ihrem etwas grösseren Wohnmobil im Schlepptau fahren wir ab Alpnachstad den Berg hinauf, der Lütholdsmatt entgegen. Die Aussentemperatur sinkt mit jedem Höhenmeter einem einstelligen Bereich entgegen und die Wolken verhindern einen Tiefblick die schmale Bergstrasse hinab. Wir parken unsere Camper auf einem kleinen, fast ebenen Waldparkplatz und stehen für uns allein, etwas fröstelnd im Nieselregen 1200 Meter über Null.

Unser erstes Nachtessen kochen wir in unserem Camper. Die One-Pot- Pasta mit Landjäger ist köstlich und zu viert in unserem kleinen Wohnmobil wird es richtig „muckelig“ 🙂 … aus den Fenstern unseres Schlafplatzes blicken wir in eine tiefschwarze Nacht und nur die Regentropfen, die auf unser Dach fallen, sind zu hören.

Sehr früh am nächsten Morgen starte ich mit Sven und Jule zu einer Wanderung auf den Gipfel des Pilatus. Zuerst sind wir in den feuchten Wolken unterwegs und erst oberhalb 1800 Meter lässt sich der Himmel zumindest erahnen. Nach knapp 3 Stunden erreichen wir den menschenleeren Gipfel. Die Bergbahnen fahren seit Wochen nicht mehr und so gehört der Gipfel uns Wanderern und den schwarzen Dolen allein. Allerdings ist es für eine längere Gipfelrast zu ungemütlich und wir steigen zügig wieder zu unserem Übernachtungsplatz hinab.

Maike und Conny warten bereits mit einem Kaffee und dem Frühstück auf uns. Zwar ist es immer noch etwas trüb um uns herum, aber erste Löcher in der Wolkendecke versprechen eine Wetterbesserung.

Wieder vom Berg hinunter gefahren erwartet uns eine erste Lektion in unserem Ausbildungsprogramm „wie lebt es sich mit einem Wohnmobil“ … unsere Camper App „park4nigth“ zeigt in Giswil eine Ver- und Entsorgungsstation an. Und so trainieren wir mit der tatkräftigen Unterstützung von Maike und Sven, wie Grauwasser abgelassen, Frischwasser aufgefüllt und (nun wird es etwas ekelig) die Chemietoilette gereinigt wird.

Über die wunderschöne Panoramastrasse und mit sich besserndem Wetter fahren wir ins Entlebuch nach Sörenberg. Unser nächster Stellplatz befindet sich etwas oberhalb der Salwideli Alp und sehr schön unterhalb der Schrattenfluh, unserem morgigen Wanderziel.

Den sonnigen, aber kühlen zweiten Camper Abend nutzen wir zum Spielen (Black stories), Weintrinken, die Abendsonne Fotografieren und ein wunderbares Grillmenü geniessend. Bis hierher passt das #camperlife

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