Schrattenfluh

Unser lieber Freund Martin schrieb zum letzten Eintrag: „Schrattenfluh – den Namen habt ihr euch doch ausgedacht, oder“. Haben wir nicht und hiermit haben wir ein Thema für diesen Blog 🙂 …

Die Schrattenfluh war einer unserer ersten „alpineren“ Berge, den wir vor fast 20 Jahren nach unserer Übersiedlung aus dem flachen Osten Deutschlands in die etwas welligere Schweiz als Familie mit unserer Tochter erklommen haben. Seit dem begeistert, zumindest mich, Jörg, dieser eindrückliche Karst Berg und ich durfte bereits mehrmals mit Freunden diese Bergkette erwandern.

Die Schrattenfluh erhebt sich über dem Entlebuch und bildet eine geographische Grenze zum Emmental. In Richtung des Entlebuchs fällt die Bergkette relativ sanft ab. Helle Karrenfelder ohne Vegetation prägen das Bild und machen Auf- oder Abstieg „interessant“. Die Karren oder Schratten (Martin!) sind Rillen im Karst, Rippen und Furchen die teilweise recht tief sind und manchmal regelrechte Höhlen im Fels bilden.

Die Schrattenfluh bietet alles, was man von einem schönen Berg erwarten darf. Bereits der Weg hin zum Gipfel ist Genuss. Über der gegenüberliegenden Bergkette des Brienzer Rothorns sind die vergletscherten Gipfel der Berner Alpen zu erkennen. Durch ein Wolkenloch grüssen Eiger und Mönch aus der Ferne.

Der erste Teil des Aufstieges ist nicht sehr beschwerlich. Ein kontinuierlich ansteigender Weg führt um den markanten Böli herum, dem Gipfel, der bereits beim Aufwachen den Blick aus dem Fenster unseres Campers dominierte.

Ab der Chlushütte wird es dann interessant. Die Wegspur wird steil und ausgesetzter. Noch liegt Schnee des letzten Winters in Teilen des Weges, so das wir kreativ ausweichen dürfen … teilweise zur Hilfename der Hände 🙂

Eines der Höhepunkte dieses Weges finden sich auf den letzten Höhenmetern. Der Weg verschwindet in einer Höhle. Diese Höhle ist das Überbleibsel einer alten militärischen Anlage aus dem zweiten Weltkrieg. Über eine 20 Meter lange Stahlleiter geht es einen dunklen Kamin hinauf und dem Gipfel entgegen. Die letzten Meter halten noch eine besondere Felsformation bereit. Der Blick ins Tal in Richtung Kemmeriboden wird flankiert von einem Felsen-Hasen.

Oben angekommen am Gipfelkreuz sind Wanderer wieder unter sich. Keine Bergbahn erschliesst diesen Grat. Wir haben den Gipfel zwar nicht für uns allein, können aber mit den Anderen die Ruhe, die sich immer mehr durchsetzende Sonne und den Weitblick geniessen. Wir sehen das Berner Oberland, das Emmental, das Napfgebiet und in der Ferne die Höhenlinie des Juras, dem einfach mal festgelegten Ziel unserer Reise.

Schrattenfluh Panorama

Zum Abstieg folgen wir dem Grat der Schrattenfluh. Eigentlich bietet sich eine schöne Gratwanderung der gesamten Kette entlang geradezu an, aber wir belassen es heute bei einem kürzeren Stück und steigen durch letzte Schneefelder wieder hinab zu unserem Wohnmobil.

Noch zum #camperlife … „Learning“ des Tages … die Dusche ist erfrischend kühl! Das Aufheizen des Wassers braucht etwas Zeit: 🙂 … Aber das Bett ist erstaunlich bequem und nach einem ganzen Tag an der frischen Luft schmeckt das Dinner aus unserer Bordküche und vom Grill fabelhaft.

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