Unerwartetes

Heute wird in der Hängematte in den Dünen am indischen Ozean liegend geschrieben … gefällt mir sehr.

Immer weiter zurück in den Süden ging es gestern. Nach einem letzten improvisierten Frühstück, Brot mit einer Tafel Schokolade … gestiftet von den 4 Israelis, die bereits gegen 4 Uhr unter lautem Getöse das Haus in Richtung Malawi verlassen hatten, verabschiedeten wir uns von Anja, ihren beiden Hunden und dem beeindruckendem Nachtwächter mit dem passendem Namen: Senior Rambo … ein uniformierter, bestiefelter, ständig Sonnenbrille tragender älterer Mosambikaner, der in jedem Hollywood Film als afrikanischer Diktator sofort engagiert werden würde. Bei der Abreise erzählte uns Anja allerdings, dass Senior Rambo halb blind und auch nicht mehr so beweglich ist ;-).

Wir fuhren von Chimoio auf einer recht guten Gravelroute in die Chimanimani Berge mit der höchsten Erhebung Mosambiks (Mt. … hab ich den Namen doch vergessen und aus meiner Hängematte Steig ich nicht 😉 aber knapp 2500 Meter ist er hoch). Im Gebirge sollte noch der alte Urwald mit mächtigen und alten Baumriesen zu sehen sein. Die Piste hinauf in die Berge wurde kurz zuvor erneuert … der Bautrupp hat Chimoio bereits fast erreicht … und somit war die Fahrt angenehm. Leider sahen wir mehr Kahlschlag und Brandrodungen und fuhren nur durch ein kurzes Stück Urwald mit sattem Grün, Lianen und bellenden Pavianen. Danach ging es hinab in die Tiefebene, vorbei an großen Bananen-Anpflanzungen nach Dombe.

Nach Dombe wollten wir unbedingt, da es hier eine besondere Form der Fluss-Querung gab, die besucht werden muss. Nach einer kleinen Suche in der Siedlung fanden wir den Weg zum Fluss Rio Buzi, wo die Anwohner mit sehr einfachen Rindenbooten ans andere Ufer und dem dort in den Busch führenden Weg übergesetzt werden. Die schmalen Boote sind ca. 3 Meter lang und an der breitesten Stelle nicht mehr als 80 cm breit. Sie wurden aus einem Stück Baumrinde gefertigt, die mit ein paar Ästen in eine Boot ähnliche Form gebracht wurde. Im Boot stand der Fährmann mit einem längeren Ast und stakte seine „Fähre“ mit seinen Passagieren inklusive Fahrräder oder Mopeds ans andere Ufer. Ein wenig wie im Spreewald 😉

Wir beobachteten das muntere Treiben und waren natürlich das Gesprächsthema, ringsum wurden auch wir beobachtet und schüchtern angelächelt. Einer der Bootsführer lud uns eindeutig zu einer Fahrt ein und wir bestiegen seinen Kahn und ließen uns zum anderen Ufer und wieder zurück befördern. Der Kahn lag fast bis zur Oberkante der Rinde im Wasser … aber unser Fährmann brachte uns trocken, die Fluss-Strömung geschickt nutzend unter kräftigen Stößen mit seinem Ast hin und zurück … Ein sehr ursprüngliches Erlebnis.

Dann galt es wieder Kilometer um Kilometer auf der endlos geraden EN1 zu fahren, eine Polizeikontrolle mit einem netten Posten zu meistern und in Inhassoro wieder auf eine Gravelroute einzubiegen. Dieser folgte Christiane am Steuer unseres Jeeps 30 Kilometer bevor es für 4 Kilometer auf einem recht ruppigen, sehr schmalen Buschweg zu den Dünen ging.

Wir übernachteten hier bei einem sehr netten jungen Schweizer Paar, dass sehr abgelegen in den Dünen ein wieder sehr idyllisches Camp mit 6 Strohhütten auf Stelzen liebevoll angelegt hat (Marimba). Den Abend verbrachten wir nach einem erfrischendem Bad im warmen Ozean am Lagerfeuer mit dem bereits obligatorischem 2M … Uns wird der Wiedereinstieg in den Alltag nicht leicht

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